Pressestelle Lmu Klinikum |  Mo, 10 Jul 2023 08:00 | Förderungen

Neue Nachwuchsforschungsgruppe zu translationaler Immunothrombose

PD Dr. med Leo Nicolai von der Medizinischen Klinik und Poliklinik I (Kardiologie) konnte eine Nachwuchsgruppe im Bereich kardiovaskuläre Erkrankungen über die Corona-Stiftung einwerben. Die Förderung für das Projekt CAPITALISE umfasst rund eine Million Euro über fünf Jahre; die Forschung soll neue therapeutische, diagnostische und prognostische Ansätze in der Thrombose offenlegen.

Kardiovaskuläre Erkrankungen – und insbesondere thrombotische Gefäßverschlüsse – sind die führende Todesursache weltweit. Die bisherigen Therapieansätze sind unzureichend effektiv, außerdem bergen sie signifikante Risiken, zum Beispiel Blutungen. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass thrombotische Erkrankungen wesentlich durch das Immunsystem beeinflusst werden. So spielt insbesondere das Zusammenspiel von neutrophilen Granulozyten und Thrombozyten eine entscheidende Rolle in der Gerinnselbildung. Dieser Aspekt ist bisher hauptsächlich am Tiermodell untersucht worden. Im Menschen sind die Mechanismen unklar und es fehlen klinisch nutzbare prognostische und diagnostische Marker. 

Dies soll sich durch das geförderte Projekt CAPITALISE – „DeCiphering plAtelet and neutroPhil phenotype and functIon in Thrombosis And vascuLar dISeasE“ von PD Dr. med. Leo Nicolai ändern. Es sollen Patienten mit Lungenembolie, Schlaganfall und Myokardinfarkt eingeschlossen werden und umfassende Analysen der Funktion von Thrombozyten, der neutrophilen Granulozyten und ihrem Zusammenspiel erfolgen. Außerdem nutzt die Forschungsgruppe modernste Omics-Ansätze, um den Phänotyp der Zellen in den jeweiligen Erkrankungen besser zu verstehen. Hieraus sollen dann neue prognostische und diagnostische Marker sowie potenzielle therapeutische Zielstrukturen abgeleitet werden, welche dann im Tiermodell weiter bestätigt werden können.

Bild: PD Dr. med Leo Nicolai, Leiter des Projekts CAPITALISE, Medizinische Klinik und Poliklinik I (Kardiologie)
Bildquelle: LMU Klinikum

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