Pressestelle Lmu Klinikum |  Mo, 02 Dec 2024 16:24 | Ehrungen und Preise

PD Dr. Kai Rejeski mit Paul Martini Nachwuchspreis ausgezeichnet

Am 29. November 2024 verlieh die Paul-Martini-Stiftung in Berlin erstmals die „Paul Martini Nachwuchspreise Klinische Forschung“. Damit aus­gezeichnet wurden PD Dr. med. Kai Rejeski vom LMU Klinikum München, Dr. med. Othman Al-Sawaf von der Uniklinik Köln und Dr. med. Lisa Leypoldt vom Universitätsklinikum Eppen­dorf in Hamburg. Alle drei haben mit ihren Arbeiten zu besseren Behandlungsmöglichkeiten in der Hämatologie beigetragen.

PD Dr. med. Kai Rejeski (Medizinische Klinik III, LMU Klinikum, LMU München) arbeitet an einem besseren Nebenwirkungsmanagement bei CAR-T-Zell-Therapien, wie sie bei Patient:innen mit bestimmten häma­tologischen Tumorerkrankungen eingesetzt werden. Dazu ging er unter anderem in einer Metaanalyse von Studien- und Beobachtungsdaten von Patien­t:innen mit B-Zell-Lymphomen oder Multiplem Myelom den Fällen von tödlichen Nebenwirkungen auf den Grund. Er erkannte, dass dafür nicht etwa die einschlägig bekannten Nebenwirkungen der Thera­pie wie Zytokinsturm oder Neurotoxizität die wesentliche Rolle spielen, sondern vor allem bakterielle oder Virus-Infektionen. Die Betroffenen waren für diese aufgrund von mehreren sukzessiven Tumortherapien sehr anfällig. Für einen Aspekt dieser Immun­suppression – die Neutro­penie – entwickelte Rejeski ein neues Grading-System, das eine bessere patienten­individuelle Wahl der Gegenmaßnahmen ermöglicht.

Mit dem "Paul Martini Nachwuchspreis Klinische Forschung" werden nun jährlich bis zu drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zum vollendeten 35. Lebensjahr für herausragende Leistungen und Projekte im Bereich klinische Forschung und klinische Pharmakologie ausge­zeichnet. Die mit jeweils 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden im Rahmen des jährlichen Herbstsymposiums der Paul-Martini-Stiftung übergeben.„Als Leistungen werden nicht nur wegweisende Ergebnisse klinischer Studien angesehen, sondern beispielsweise auch Innova­tionen im Bereich Rekrutierung, Auswertungsmethoden, Fortbildung und Überwindung bürokratischer Hindernisse“, erläutert Prof. Dr. Stefan Endres, Ludwig-Maximilians-Universität München, der der dreiköpfigen medizinischen Jury vorsaß.

„Klinische Forschung ist Forschung mit Patientinnen und Patienten. Erst durch sie werden Therapie- und Präventionsregime erarbeitet, die das Potenzial von Medikamenten ausschöpfen und zugleich deren Neben­wirkungen minimieren“, so Dr. Julia Wagle, Vorstandssprecherin der Stiftung und Country Medical Director bei Roche Pharma. „Doch bei Ehrungen steht die klinische Forschung meist im Schatten der Labor­forschung. Das möchte die Paul-Martini-Stiftung mit ihrem neu geschaffenen Preis ändern. Jungen Medizinerinnen und Medizinern möchte sie damit deutlich machen, dass man auch als Clinician Scientist Karriere machen kann.“ 

Paul Martini

Der „Paul Martini Nachwuchspreis Klinische Forschung“ wird – wie auch der schon seit Jahrzehnten jährlich im Frühjahr verliehene Paul-Martini-Preis – zum Gedenken an den Wissenschaftler und Arzt Pro­fessor Paul Martini (Bonn) gestiftet, in Würdigung seiner besonde­ren Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung, die er mit seiner bereits 1932 veröffent­lichten 'Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung' über Jahrzehnte wesentlich geprägt hat.


Die Paul-Martini-Stiftung

 Die gemeinnützige Paul-Martini-Stiftung, Berlin, fördert die Arzneimittelforschung sowie die Forschung über Arzneimitteltherapie. Die Stiftung intensiviert den wissenschaftlichen Dialog zwischen medizinischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Universitäten, Krankenhäusern, der forschenden Pharmaindustrie und anderen Forschungseinrichtungen sowie Vertretern und Vertreterinnen der Gesundheitspolitik und der Behörden. Dazu dienen die jährlich ausgerichteten Symposien und Workshops und die Verleihung des „Paul-Martini-Preises“ sowie der „Paul Martini Nachwuchspreise Klinische Forschung“. Träger der Stiftung ist der vfa, Berlin, der als Verband derzeit 48 forschende Pharma-Unternehmen vertritt.

Bild: PD Dr. Kai Rejeski, Medizinische Klinik und Poliklinik III, LMU Klinikum München
Bildquelle: privat

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