Pressestelle Lmu Klinikum |  Tu, 12 Sep 2023 11:54 | Ehrungen und Preise

Projekt PallPan mit Deutschem Preis für Patientensicherheit 2023 ausgezeichnet

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.vergab im Rahmen des Big Bang Health Festivals den Deutschen Preis für Patientensicherheit an das Projekt "Palliativmedizin & Hospizarbeit in der Pandemie – das PallPan-Projekt in Deutschland“ der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin

Zum zehnten Mal hatte das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern  den Deutschen Preis für Patientensicherheit ausgeschrieben. Mit der Verleihung fördert und würdigt das APS jedes Jahr Akteure im Gesundheitswesen, die sich mit besonderen Ideen und Projekten für die Verbesserung der Patientensicherheit einsetzen. Die Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit Dr. med. Ruth Hecker gratulierte den diesjährigen Preisträgern und eröffnete die Verleihung des Deutschen Preises für Patientensicherheit mit einem Lob: „Das Thema Arzneimittelsicherheit präsentierte sich beim diesjährigen Preis sehr gut. Mit der Auszeichnung der diesjährigen Preisträger möchten wir alle Sektoren für Patientensicherheit sensibilisieren und den maßgeblichen Stellenwert von Patientensicherheit für alle Bereiche hervorheben.“   
 
Den dritten Platz erhielt "Palliativmedizin & Hospizarbeit in der Pandemie – das PallPan-Projekt in Deutschland“ von Professor Dr. med. Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin. Erfahrungen im Umgang mit Sterben und Tod während der Corona-Pandemie waren geprägt von Einsamkeit. Schwerstkranke und sterbende Menschen  – ob infiziert oder nicht – waren von Besuchseinschränkungen ganz besonders betroffen, viele blieben selbst in der letzten, oft schwersten Phase ihres Lebens allein. Darunter litten Patient:innen, ihre Angehörigen und das medizinische Fachpersonal. Einige unterstützende Angebote für die Behandlung und Begleitung der Menschen am Lebensende waren durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr umsetzbar. Beispielsweise war die Begleitung durch ehrenamtliche Trauerbegleiter:innen durch die Kontakt- und Besuchseinschränkungen deutlich erschwert. 

Damit schwerkranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen in künftigen Pandemien in vollem Umfang begleitet und unterstützt werden können, braucht es eine nationale, verbindliche Strategie in Form von Handlungsempfehlungen zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung von Patient:innen (mit oder ohne COVID-Infektion) auf allen Versorgungsebenen sowie Best Practice-Beispiele für den praktischen Alltag. Die Entwicklung dieser nationalen Strategie war das Ziel von „Palliativversorgung in Pandemiezeiten“ (PallPan). Das Verbundprojekt ist Teil des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. 

Die Grundlage für die Entwicklung der Strategie bildeten neben der internationalen Literatur die Ergebnisse aus insgesamt 16 Studien, die 2020 und 2021 im Verbundprojekt PallPan durchgeführt wurden. Die PallPan-Studien haben Betroffene, Versorgende und Verantwortliche im Gesundheitssystem und in der Politik nach ihren Erfahrungen während der Corona-Pandemie befragt und deren Aussagen ausgewertet. Kernstück der Strategie sind – neben der Sammlung und Entwicklung von Informationsmaterial – konkrete Handlungsempfehlungen, die sich in drei Kapitel untergliedern: 1. Patient:innen und Angehörige unterstützen; 2. Mitarbeitende unterstützen; 3. Strukturen und Angebote der Palliativversorgung unterstützen und aufrechterhalten.
 

Über den Deutschen Preis für Patientensicherheit:

Die Auszeichnung ist für den ersten Platz mit 10.000 Euro, für den zweiten mit 6.000 Euro und den dritten Platz mit 3.500 Euro dotiert. Das Preisgeld wird zweckgebunden vergeben. Der 1. Platz ging an das Projekt „Digital unterstütztes hausärztliches Medikationsmanagement für ambulante Patienten mit Polypharmazie“ des Teams aus BARMER, AOK-Nordost, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin und RpDoc® Solutions GmbH. Den 2. Platz erhielt das Projekt „Auswirkungen pharmazeutischer Interventionen innerhalb des Closed Loop Medication Managements auf die Arzneimitteltherapiesicherheit“ von Vivien Berger, Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinikapotheke. Ende September startet die nächste Ausschreibung für den Deutschen Preis für Patientensicherheit 2024 mit einem Bewerbungszeitraum bis 30. November 2023.


Weitere Infos zum Deutschen Preis für Patientensicherheit: https://www.aps-ev.de/dpfp/


Foto: Prof. Dr. Steffen Simon und Prof. Dr. Claudia Bausewein (re.) mit Jurymitglied Birgit Pätzmann Sietas
Bildquelle:
Frankenhauser-Fotografie/APS e.V 

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